Das Tempelmuseum Frauenberg liegt auf der Kuppe des Frauenberges etwa 2 km westlich der heutigen Stadt Leibnitz und unmittelbar westlich der barocken Wallfahrtskirche. Es ist den Heiligtümern des Berges gewidmet, die sich hier seit der Zeit der Kelten befanden.
Bei archäologischen Ausgrabungen wurde ein römischer Kultbezirk entdeckt, dessen wichtigster Tempel der Göttin ISIS NOREIA geweiht war. Auf den Grundmauern der Vorhalle dieses Tempels steht heute das neu gestaltete Tempelmuseum. Bereits vor 6500 Jahren hinterließen steinzeitliche Ackerbauern ihre Spuren. Zur Zeit der Kelten erlangte der Frauenberg als religiösen Zentrum überregionale Bedeutung und mit den Römern wurde er zum wichtigsten Kultbezirk der Stadt Flavia Solva. In der Spätantike entstand auf dem Frauenberg eine Rückzugsiedlung, zu der ein ausgedehntes Gräberfeld und eine frühchristliche Kirche gehörten. Heute bildet die benachbarte Wallfahrtskirche den religiösen Mittelpunkt des Berges. Neben seiner überregionalen Bedeutung gilt der Berg vielen Menschen aufgrund seiner geomantischen Besonderheiten als einer der bedeutendsten Kraftplätze der Steiermark.
Es erwarten den Museumsgästen zwei Ausstellungsräume mit zahlreichen Fundstücken aus rund 70 Jahren Grabungsaktivität am Frauenberg mit der Dauerausstellung "Der Frauenberg - seit Jahrtausenden ein heiliger Berg". Dokumente einer 6500jährigen Geschichte - Statuen, Inschriften, Münzen, Grabbeigaben, Architekturteile der Tempelanlagen und frühchristlichen Kirchen - werden in Museum gezeigt. Das weitläufige Freigelände mit Sitz- und Liegemöglichkeit lädt ein, anzukommen, durchzuatmen, den Blick in die Weite schweifen zu lassen und ermöglicht eine Einstimmung auf einen Museumsbesuch der besonderen Art und Weise.
2019 steht die Sonderausstellung Geld und Kult im Mittelpunkt der Ausstellung mit den zwei keltischen Goldmünzen aus der aktuellen Grabung als Höhepunkt. Es ist geplant, die Ausstellung auch auf 2020 zu verlängern.
Unsere Attraktionen:
- Plattform mit Zugang zur heiligen Cella des Isis-Noreia-Tempels
- Aussichtsplattform mit Panoramablick
- Genussplatz mit Sitz- und Liegegelegenheit
- Römischer Kräutergarten
- Museumsshop
- Lapidarium
- archäologische Grabungen im Museumsgelände
- Sonderausstellungen im 2-Jahres-Rhythmus
Die Ausstellungsstücke sind Dauerleihgaben des Universalmuseums Joanneum, des Bundesdenkmalamtes, des Österreichischen Archäologischen Institutes, der Bischöflichen Gutsverwaltung Schloss Seggau, des Diözsanmuseums Graz-Seckau und privater Eigentümer
Träger des Museums: Stadtgemeinde Leibnitz (Personal und Pächter der Liegenschaft)
Bischöfliches Ordinariat der Diözese Graz-Seckau (Liegenschaft), Provinzialrömische Sammlung am Universalmuseum Joanneum und BDA Landeskonservatorat für Steiermark (wissenschaftliche Betreuung), Archäologischer Verein Flavia Solva (PR, Beratung, Koordination und finanzielle Unterstützung), Leopold-Valentan-Forschungsfond (finanzielle Unterstützung)
Kurator: Dr. Bernhard Schrettle, Archäologe - Leitung ASIST
Museumsleitung: Gabriele Kleindienst
Mitarbeiterinnen: Veronika Schwar, Rosa Stürzl, Rebecca Vidonye
Dr. Ursula Pintz, Stadthistorikerin der Stadtgemeinde Leibnitz steht in beratender Funktion zur Seite.